Antheraea (Antheraea) harndti Holotype dorsal Antheraea (Antheraea) harndti Holotype ventral
Antheraea (Antheraea) harndti Naumann, 1999
    galathea. Ber. Kr. Nürnbg. Entomol., Suppl. 6: 74
    Holotypus / Holotype 
dorsal, ventral & genitalia-slide
in: Zoologisches Museum der
Humboldt-Universität zu Berlin, Germany
Antheraea (Antheraea) harndti Holotype Genitalia
Urbeschreibungstext / original description

Antheraea (Antheraea) harndti n. sp.

          Holotypus: , Volksrepublik China, Hainan Island, Wuzhi Mt., 1600 m, VI-1998, leg. WANG, coll. STEFAN NAUMANN. Genitalpräparat 372/99 S.NAUMANN. Rotes Holotypenetikett. Der Holotypus wird nach Abschluss weiterer Arbeiten zur Kenntnis der chinesischen Saturniidae in die Sammlung des Zoologischen Museums der Humboldt-Universität zu Berlin gelangen.

          Derivatio nominis: Die neue Art benenne ich zu Ehren von Professor Dr. Dr. RAIMUND HARNDT, Berlin, der mich zu Zeiten der beruflichen Zusammenarbeit bei meiner Forschung auf dem Gebiet der Saturniiden stets unterstützt und so einen Einstieg in weitere grössere Arbeiten erst möglich gemacht hat. Zu seinem 70. Geburtstag im Januar 2000 sei hieran erinnert.

          Beschreibung des Männchens (Abb. 1, 2): Antenne orangebraun, 9,5mm lang, maximale Ramibreite 2,1mm, apicaler Anteil auf ca. 1mm sehr schmal und nach dorsal posterior umgeknickt. Länge des rechten Vorderflügels, gemessen von der Basis bis apical in der längsten Ausdehnung 57mm. Der gesamte Falter ist in Gelb-, Orange- und Brauntönen gehalten, die Musterung typisch für Falter aus der Verwandtschaft von A. (A.) frithi Moore, 1859: Antemedianfeld gelblich und entlang der Costa bis zur Vordeflügelocelle ausgezogen, Ocelle mit nahezu kreisrundem, im Durchmesser etwa 1,2mm breitem hyalinem Kern. Antemedian-, Median- Postocellular- und Submarginallinien jeweils gräulichbraun gezeichnet, die Submarginallinie verläuft im marginalen Anteil nahezu gerade, das Wellenmuster ist nur nach basal gerichtet. Vorderflügelapex weit nach aussen geschwungen und nahezu spitz endend. Der Hinterflügel in der maximalen Ausdehnung 34mm, Musterung und Färbung wie im Vorderflügel, der hyaline Kern der Ocelle ebenfalls rund, nur 0,5mm im Durchmesser. Die Flügelunterseite allgemein heller als die Oberseite, aber mit den gleichen Zeichnungselementen; die 3 bis 4mm breite Medianbinde verläuft auf Vorder- und Hinterflügel deutlich basal der Ocellen, die Submarginalbinde endet auf Vorder- und Hinterflügel apical jeweils unauffällig schwärzlich.

          Männlicher Genitalapparat (Abb. 5): Grundsätzlich sind die männlichen Genitalstrukturen der Taxa der frithi-Untergruppe untereinander sehr ähnlich, so daß immer nur geringe Unterschiede zwischen denen verschiedener Taxa gefunden werden können. Das männliche Genital von A. (A.) harndti n. sp. unterscheidet sich jedoch in folgenden Strukturen deutlich von dem des zweiten, größeren Vertreters der frithi-Untergruppe, A. (A.) crypta Chu [Zhu] & Wang, 1993 [erst bei CHU  [ZHU] & WANG 1996 wird dieses Taxon erstmals abgebildet; trotz vieler Fehler und Verwechslungen in diesem Werk gehe ich aber davon aus, dass das gleiche Autorenteam wie 1993 hier das Taxon der eigenen Urbeschreibung korrekt wiedergibt]: Aedeagus 6,2mm lang (A. crypta GP 390/99 & 391/99 S.NAUMANN 6,8/7,5mm), die dorsolateralen Fortsätze der Transtilla (=Labides) erscheinen etwas länglicher und schmaler im Vergleich zur Gesamtgrösse des Genitals und laufen etwas spitzer zu, Länge etwa 2,3mm, gemessen von basal nach apical (A. crypta 2,2/2,2mm); der dorsale Valvenfortsatz trägt 2 längere (1,8mm; A. crypta 2,5/2,5mm) und eine kürzere (0,35mm; A. crypta 0,7/0,7mm) Borste, die bei A. (A.) harndti wesentlich weniger sklerotisiert erscheinen, spitz enden (A. crypta: keulenförmig) und einen geringeren basalen Durchmesser aufweisen (ca. 0,04mm lange Borsten, ca. 0,03mm kurze Borste; A. crypta 0,1/0,1mm und 0,07/0,07mm). Insgesamt erscheint das Genital von A. (A.) harndti n. sp. kleiner als das der zweiten Art.

          Das Weibchen und die Präimaginalstadien von A. (A.) harndti n. sp. sind noch unbekannt.
 

Dr. Stefan Naumann
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